Pflanzenschutz

Pflanzenschutz

Beschreibung

Schädlinge und Krankheiten können einen erheblichen Einfluss auf die Wirtschaftsleistung eines Betriebs haben. Wildblumen konkurrieren mit Nutzpflanzen, Insekten schädigen Pflanzen, Pilz-, Bakterien- und Virusinfektionen vermindern die Erträge und können, in feuchten Perioden im Sommer, zu einem kompletten Ernteausfall führen.

Daher zielen die derzeitigen Anbausysteme darauf ab, das Auftreten solcher Schädlinge und Krankheiten zu verhindern. Dies führt zu einer einfachen Landschaft, in der nur solche Organismen existieren, die der Pflanze keinen Schaden zufügen.

Das allgemeine Prinzip des Integrierten Pflanzenschutzes (IPM) sollte die Maßnahmen in einem Betrieb leiten. Die Prinzipien bestehen aus 8 sehr grundlegenden Anforderungen, die jeder Landwirt befolgen sollte.

1. Prävention und Bekämpfung von Krankheiten und Schädlingen
2. Überwachung von Krankheiten und Schädlingen
3. Entscheidungsfindung, ob eine Behandlung notwendig ist,
    basierend auf wirtschaftlichen Schwellenwerten
4. Nicht chemische Methoden sollten zuerst zur Bekämpfung von Krankheiten
    und Schädlingen eingesetzt werden.
5. Auswahl der Pestizide; die verwendeten Pestizide müssen so spezifisch wie möglich sein.
6. Reduktion von Pestiziden auf ein Minimum
7. Ameisenresistenzstrategien sind anzuwenden
8. Bewertung des Erfolgs der eingesetzten Maßnahmen

Leider werden diese Prinzipien kaum angewendet und die Schädlingsbekämpfung folgt mehr denn je einem der zeitgebundene Anwendung.

Neben dem IPM-Ansatz können sich die Landwirte auf die Stärkung der Nützlinge auf dem Feld konzentrieren. Insbesondere durch die Schaffung von Lebensräumen für Insekten, Vögel und Säugetiere kann der Landwirt das Vorkommen von Schädlingen drastisch reduzieren und damit den chemischen Aufwand reduzieren.

Weiterführende Literatur

Projekte

Publikationen

Die International List of Highly Hazardous Pesticides (2018) von PAN International bietet eine Handlungsgrundlage, um das Verbot hochgefährlicher Pestizide schrittweise umzusetzen und durch sicherere, agro-ökologische und andere geeignete nicht-chemische Alternativen zu ersetzen.

Die dritte Ausgabe von  “The Blacklist of Pesticides (2016)” on Greenpeace konzentriert sich auf die 520 Wirkstoffe, die in der Europäischen Union zugelassen sind.

Mit ihrem Beitrag “A Whole Farm Approach to Managing Pests (2003)” legt die Sustainable Agriculture Research and Education (SARE) ökologische Grundprinzipien für den Umgang mit Schädlingen dar und schlägt deren Anwendung in der Praxis vor.
 
Der Leitfaden “Crops, weeds and pollinators. Understanding ecological interaction for better management (2015)” von der FAO zielt darauf ab, die Ziele des Unkraut- und Bestäubungsmanagements zu fördern.

In der Broschüre "Pesticides and the loss of biodiversity (2010)" erläutert PAN, wie sich der intensive Einsatz von Pestiziden auf Wildtierpopulationen und Artenvielfalt auswirkt.

Das Heft "Integrierter Pflanzenschutz (2018)" der BLE macht das Konzept des integrierten Pflanzenschutzes verständlich und zeigt, wie Nützlinge geschützen, gefördert und eingesetzt werden können.

Websites

Die Umweltschutzbehörde der Vereinigten Staaten bietet eine Einführung in das Integrated Pest Management.

Die Pesticide Database of PAN von PAN gibt Auskunft über Toxizität und regulatorische Informationen für Pestizide.

LIFE BIODELEAR ist ein Projekt, das die Entwicklung einer integrierten Schädlingsbekämpfungsstrategie für ein nachhaltiges Management zur Bekämpfung der Mittelmeerfliege (Ceratitis capitata) vorsieht.