Boden und Düngung

Boden und Düngung

Beschreibung

Die Ökologie des Bodens spielt eine Schlüsselrolle für die natürlichen Bodenfunktionen. Die biologischen Prozesse in Bodenökosystemen integrieren z.B. Pflanzenreste in den Boden, zerkleinern sie, bauen sie ab und setzen feste Nährstoffe als Mineralien für das Pflanzenwachstum frei. Bodenorganismen schaffen günstige physikalische Bedingungen im Boden.

Bodenorganismen haben vielfältige Funktionen:

  • Abbau von organischer Substanz und Bodenaggregation;
  • Abbau von toxischen Verbindungen, sowohl Stoffwechselprodukte von Organismen als auch Agrochemikalien;
  • anorganische Transformationen, die Nitrate, Sulfate und Phosphate sowie wesentliche Elemente wie Eisen und Mangan zur Verfügung stellen;
  • Stickstofffixierung in Formen, die von höheren Pflanzen verwendet werden können

Im Allgemeinen wirkt sich Bodenbearbeitung negativ auf diese natürlichen Prozesse im Boden aus. Beispielsweise werden pH-empfindliche Organismen durch die Zugabe von Kalk beeinflusst und das Verhältnis von Bakterien zu Pilzen wird durch die Zugabe von Düngemitteln verändert. Durch die Bodenbearbeitung kommen Sauerstoff, UV-Strahlung und Wärme mit dem Boden in Berührung, insbesondere das Wenden des Bodens durch Pflügen und die daraus resultierenden Furchen führen zu starken Randeffekten für das Leben im Boden. Befeuchtungsprozesse, die unter Ausschluss von Sauerstoff stattfinden, werden behindert, das natürliche Bodenporensystem wird gestört.

Weiterführende Literatur

Projekte

Publikationen

Building Soils for Better Crops (2010)” von SARE ist ein praktischer Leitfaden für die ökologische Bodenbewirtschaftung und informiert Schritt für Schritt über bodenverbessernde Maßnahmen.

Das Papier “Conservation tillage for increased crop production” der FAO gibt einen Überblick über konservierende Bodenbearbeitung und konventionelle Bodenbearbeitungssysteme.

Der Bericht "Soil natural capital valuation in agri-food businesses" (2018) des Valuing Nature Programms befasst sich mit der Notwendigkeit einer Bewertung des "Bodenkapitals" im Agrar- und Ernährungssektor, indem er die Zusammenhänge zwischen Boden und seinen Vorteilen aufzeigt.

Der Soil Atlas of Europe veranschaulicht die Bedingungen des europäischen Bodens sowie deren Veränderungen durch Bodenerosion, Rückgang der organischen Substanz, Bodenversiegelung durch Wohnraum und Infrastruktur etc.

Der Global Soil Biodiversity Atlas sensibilisiert für die Rolle der Bodenorganismen bei der Erhaltung des Lebens auf unserem Planeten und stellt die neuesten Forschungsergebnisse zur Bodenbiodiversität vor.

Der von ISRIC veröffentlichte Bericht stellt die Kartierungsergebnisse des aktuellen Zustands von Degradierung und Erhaltung in den Case Study Sites of the RECARE Project (2016) vor.

"The importance of soil organic matter (2005)" der FAO skizziert vielversprechende Technologien für ein verbessertes Management der organischen Substanz für den produktiven und nachhaltigen Pflanzenbau in den Tropen.

Der Artikel “Impact of Fertilizing Pattern on the Biodiversity of a Weed Community and Wheat Growth” befasst sich mit einer angemessenen Düngung und deren Nutzen für Nutzpflanzen und Unkräuter.

Das Papier “Soil Health and Carbon Management. Food and Energy Security (2016)” von Lal Rattan liefert Definitionen und Informationen über Bodenqualität und Bodengesundheit.

McDaniel, Tiermann und Grandy führten eine Meta‐Analyse von 122 Studien durch, um die Auswirkungen der Fruchtfolge auf die Gesamtkonzentration von Boden C und N sowie auf die schnelleren Zyklen der mikrobiellen Biomasse C und N-Pools zu untersuchen.

Die von der FAO veröffentlichten Voluntary Guidelines for Sustainable Soil Management (2016) geben technische und politische Empfehlungen, wie eine nachhaltige Bodenbewirtschaftung erreicht werden kann.

Websites

Die Arbeitsgruppe Bodensystematik der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft stellt die Grundsätze der deutschen Bodensystematik vor.

Das Conservation Technology Information Center (CTIC) listet verschiedene Definitionen von Bodenbearbeitungsarten auf.
 
Das Cover Crop Chart der USDA gibt Auskunft über Wachstumszyklus, relativen Wasserverbrauch, Pflanzenarchitektur, Sätiefe, Futterqualität, Bestäubungseigenschaften und Nährstoffkreislauf von fast 66 Pflanzenarten.

Die Website der Europäischen Kommission bietet eine Definition des Begriffs Boden und beschreibt die globalen Herausforderungen sowieAuswirkungen der Bodendegradierung und gibt Informationen über die entsprechenden EU-Strategien.

European Soil Data Centre Soil Data Centre (ESDAC)ist das thematische Zentrum für bodenbezogene Daten in Europa. Sie dient als Bezugspunkt für relevante Bodendaten und Informationen auf europäischer Ebene.

Globalagriculture gibt einen Überblick über Fakten und Zahlen zu verschiedenen Themen wie Bodenfruchtbarkeit und Erosion und Links zu aktuellen Publikationen.

Die Global Soil Biodiversity Initiative beabsichtigt, eine Plattform zur Förderung von Expertenwissen über die biologische Vielfalt im Boden zu entwickeln.

ISRIC analysiert und bewertet die Auswirkungen des Land- und Bodenmanagements auf die Biodiversität im Bodens.

Die website zu Microlevel von der FAO beschreibt die Schritte zu einer guten Bewertung der Nährstoffbilanz.

Die Webseite zur Nährstoffbilanz der OECD bietet Diagramme, die helfen, die allgemeine Situation und die für das Nährstoffbilanzmanagement verfügbaren Prozesse zu verstehen.

WOCAT ist ein globales Netzwerk für nachhaltiges Landmanagement (SLM), das die Dokumentation, den Austausch und die Nutzung von Wissen zur Unterstützung von Anpassung, Innovation und Entscheidungsfindung in SLM fördert.

SOIL4WINE zielt darauf ab, das Bodenmanagement in der Landwirtschaft zu verbessern und Instrumente und Methoden zur Unterstützung der Bodenfunktionen und Ökosystemleistungen zu definieren.

Das Hauptziel des Projekts SelPiBioLife project ist es, die positiven Auswirkungen einer innovativen forstwirtschaftlichen Behandlung in Schwarzkiefernwäldern aufzuzeigen.

Das Ziel von RECARE ist die Entwicklung wirksamer Präventions- und Sanierungsmaßnahmen für Böden unter Verwendung eines innovativen transdisziplinären Ansatzes.