Blumen und Biodiversität: Runder Tisch zu Standards in der Zierpflanzenindustrie

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Blumen und Biodiversität: Runder Tisch zu Standards in der Zierpflanzenindustrie

Um Biodiversität in der Blumenindustrie zu stärken, bietet Unternehmen Biologische Vielfalt (UBi) Wissen und Empfehlungen von Expertinnen und Experten in Dialogformaten an. Beim zweiten Runden Tisch mit Stakeholdern aus der Gartenbaubranche Anfang Februar ging es um Biodiversitäts-bezogenen Kriterien der wichtigsten Standards der Branche.

Ob in der Vase, als Raumdekoration oder im Garten: Die Deutschen lieben Blumen, und laut Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) wird der Gesamtmarkt im Jahr 2023 auf 8,6 Milliarden Euro geschätzt. Die Branche ist kleiner und überschaubarer als beispielsweise die Lebensmittelindustrie und könnte daher als Vorbild für transparente Lieferketten und hohe Nachhaltigkeitsstandards in der gesamten Wertschöpfungskette dienen - vom Saatgut bis zur Topfpflanze in den Wohnzimmern der Kunden.

Um die biologische Vielfalt in der Blumenbranche zu stärken, bietet das Projekt Unternehmen Biologische Vielfalt (UBi) Wissen und Empfehlungen von Experten in Dialogformaten an. Im Jahr 2023 initiierten die Bodensee-Stiftung und der Global Nature Fund den Dialog mit Akteuren aus der Gartenbaubranche in Deutschland und international. Zuletzt überprüfte UBi die biodiversitätsbezogenen Kriterien der führenden Standards der Branche (sowohl für Schnittblumen als auch für Topfpflanzen) und lud Anfang Februar 2024 zu einem Runden Tisch ein.
 

Biodiversitätskriterien der führenden Nachhaltigkeitsstandards

Am 1. Februar 2024 fand der zweite runde Tisch des UBi-Projekts statt, an dem Standardsetzer, Produzenten und Vertreter von Bau- und Gartenmärkten zusammenkamen, um Empfehlungen zum Schutz der biologischen Vielfalt zu diskutieren. Grundlage der Diskussion war eine Analyse der Biodiversitätskriterien führender Branchenstandards (z.B. MPS, Fairtrade, GlobalG.A.P. IFA, EU Bio), die von der Bodensee-Stiftung und dem Global Nature Fund durchgeführt wurde. Als Grundlagen wurden z.B. die Orientierung an der Vermeidungshierarchie und die Einbeziehung von Biodiversitätsschulungen für Betriebe und Auditoren vorgestellt. Biodiversitäts-Aktionspläne für den Gartenbau.
Ein zentraler Aspekt des Dialogs war die Integration von Biodiversitäts-Aktionsplänen in Branchenstandards. Obwohl einige Normen bereits solche Pläne enthalten, sind sie oft freiwillig, und es fehlt an klaren Leitlinien, praktischen Beispielen und Empfehlungen für die Umsetzung.
Wichtig ist auch die Berücksichtigung der regionalen Unterschiede an den (globalen) Produktionsstandorten - wichtige Produktionsländer sind unter anderem die Niederlande, Kenia, Kolumbien oder Malaysia. Die Finanzierung von Biodiversitätsmaßnahmen bleibt eine Herausforderung, obwohl sie den Unternehmen helfen können, ihre Produktion gegen den Klimawandel abzusichern.
 
Ein weiteres Thema des Runden Tisches war das Biodiversitätsmonitoring. Einig war man sich, dass das Monitoring leicht umsetzbar sein muss. Die Erfassung von Betriebs- und Naturflächen ist noch schwierig; einige Standards experimentieren auch mit Geodaten und Filtern oder Ökobilanzen.
 

Fazit zum zweiten Runden Tisch

Die Teilnehmer waren sich einig, dass Biodiversitätsmaßnahmen den Produzenten helfen, Ökosystemleistungen wie fruchtbaren Boden oder Wasser zu sichern und damit ihre Produktion besser gegen den Klimawandel abzusichern. Durch praktische Beispiele und Zusammenarbeit entlang der Lieferkette kann der Sektor den Schutz der biologischen Vielfalt vorantreiben. Herausforderungen für die Blumen- und Zierpflanzenindustrie.  

Bei unserem dritten Runden Tisch am 28. Februar 2024 setzen wir einen Schwerpunkt auf Themen wie Ressourcenübernutzung, invasive Arten, Biodiversität und Umweltverschmutzung. Über die Ergebnisse und Erfahrungen werden wir unter www.unternehmen-biologische-vielfalt.de berichten.
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