Erhaltung der Biodiversität in der Agrarlandschaft

News im Rahmen der Europäischen Business & Biodiversity Kampagne

 

Erhaltung der Biodiversität in der Agrarlandschaft

Neue Studie ermittelt Zahlen zum erforderlichen Maßnahmenbedarf zur Umsetzung von Biodiversitäts-Agrarmaßnahmen in der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP)

© ifab
PRESSEINFO - 9. Mai 2020
Institut für Agrarökologie und Biodiversität (IFAB)
 
In einer neuen und umfassenden Studie haben Wissenschaftler des Instituts für Agrarökologie und Biodiversität (IFAB) den erforderlichen Maßnahmenumfang zur Erhaltung der Biodiversität in der  Agrarlandschaft ermittelt. Sie arbeiteten dabei mit zahlreichen Wissenschaftlern und Praktikern verschiedener ökologischer Fachbereiche zusammen, z.B. mit Vogel- und Insektenkundlern und Botanikern.

Die Studie kommt zu dem Schluss, dass in „Normallandschaften" (weit verbreitete, überwiegend intensiv genutzte Agrarlandschaften) im Durchschnitt 15-20 % der agrarisch genutzten Offenlandschaft  naturnah oder extensiv bewirtschaftet sein sollten, um das langfristige Überleben von typischen Pflanzen- und Tierarten (z.B. Feldlerche, Feldhase, Wildbienen, Tagfalter) zu sichern. In sogenannten „Hotspot-Landschaften" (Landschaften mit Populationsschwerpunkten bestimmter Arten) sind durchschnittlich zusätzliche 15-20 % Flächenanteil notwendig, also insgesamt 30-40 % Flächenanteil naturnaher oder extensiv bewirtschafteter Flächen.

Diese Zahlenwerte sind von enormer Bedeutung für die Weiterentwicklung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP), denn mit der GAP werden die Instrumente bereitgestellt, mit deren Hilfe die Landwirte in den nächsten Jahren entsprechend wirtschaften können: das sind vor allem die drei Instrumente Konditionalität, Eco-Schemes und Agrarumweltmaßnahmen; für die Umsetzung entsprechender Maßnahmen erhalten die Landwirte Agrarfördermittel der EU, des Bundes und der Länder. Diese Instrumente müssen so programmiert werden, dass erreicht wird, dass in den nächsten Jahren de facto die genannten Flächenanteile naturnah oder extensiv bewirtschaftet werden.

Text der ifab-Pressemitteilung inkl. Hintergrundinfos und Grafik
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