"Generalprobe" für den Weltklimagipfel im November, zu dem bis zu 20.000 Teilnehmer in Bonn erwartet werden

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"Generalprobe" für den Weltklimagipfel im November, zu dem bis zu 20.000 Teilnehmer in Bonn erwartet werden

Klimagespräche - Nebenorgane der Klimarahmenkonvention tagen in Bonn

Kaum eine Konferenz gehört so sehr zum Bonner Jahreskalender wie die Mai-Verhandlungen der Klimarahmenkonvention (UNFCCC), deren Sekretariat die größte der in Bonn ansässigen UNO-Einrichtungen ist. Die Konferenz der sogenannten Nebenorgane (Subsidiary Bodies) und eines weiteren Gremiums findet in diesem Jahr von Montag, 8. Mai, bis Donnerstag, 18. Mai 2017, im World Conference Center Bonn statt. Für die rund 4.000 Delegierten geht es dabei nicht nur darum, die fachliche Arbeit weiterzuführen, sondern auch um eine "Generalprobe" - für den Weltklimagipfel im November, zu dem bis zu 20.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Bonn erwartet werden.

Traditionell sind die Mai-Verhandlungen eine wichtige Stufe auf dem Weg zur jährlich stattfindenden Vertragsstaatenkonferenz der Klimarahmenkonvention. Sie zielen darauf ab, das in Paris geschlossene Klimaabkommen aus dem Jahr 2015 rasch umzusetzen. Außerdem sollen klare Regelungen und Verfahrenshilfen erarbeitet sowie eine entsprechende Budgetausstattung des Sekretariats beschlossen werden. Darüber hinaus gilt es, für rasches Handeln zu werben, um die Folgen des Klimawandels einzudämmen und seinem weiteren Fortschreiten entgegenzutreten.

Gastgeber der 23. Vertragsstaatenkonferenz der Klimarahmenkonvention (kurz: COP 23) im November ist das Klimasekretariat selbst. Die Präsidentschaft hat mit dem kleinen Inselstaat Fidschi erstmalig ein Land in der durch den Klimawandel am meisten verwundbaren und geschädigten Regionen der Erde. Die Bundesregierung, das Land Nordrhein-Westfalen und die Stadt Bonn unterstützen das Klimasekretariat und Fidschi bei der Ausrichtung der Konferenz.

Klimagipfel der Städte im November geplant
Bonns Oberbürgermeister Ashok Sridharan sind in der globalen Klimadebatte die Beiträge und Rolle der subnationalen und lokalen Ebene besonders wichtig. Als Erster Vizepräsident des internationalen Städtenetzwerks ICLEI – Local Governments for Sustainability wird er anlässlich der Vertragsstaatenkonferenz gemeinsam mit der NRW-Landesspitze zu einem Klimagipfel der Städte und Regionen nach Bonn einladen. Bereits während der Mai-Verhandlungsrunde wird sich ein Beirat aus internationalen Städte- und Regionsnetzwerken in Bonn zusammenfinden, der wichtige Impulse zur Planung dieses Gipfels geben soll.

Das Pariser Klimaabkommen, dessen Umsetzung die Nebenorgane vorantreiben, sieht eine verstärkte Teilhabe nichtstaatlicher Akteure vor. Gerade Städte und Regionen sind wichtige Partner, wenn das Abkommen seine volle Wirkung entfalten soll. Deshalb setzt die sogenannte „Climate Action Fair" einen besonderen Akzent auf urbane Räume und das Spannungsfeld der Landnutzung. Dies ist für Bonn als Zentrum der deutschen Entwicklungszusammenarbeit und auch als Sitz des Übereinkommens der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Landdegradierung ein wichtiges Signal.

Entwicklungspolitisch ist auch ein neuer Handlungsstrang der Mai-Verhandlungen von hoher Relevanz: Mit dem „Paris Committee on Capacity Building" wird Kapazitätsentwicklung für Klimaschutz und Klimaanpassung in Entwicklungsländern vorangetrieben.

Hintergrund: Deutsche UNO-Stadt Bonn
In Bonn sind aktuell rund 20 Organisationen der Vereinten Nationen mit etwa 1.000 Beschäftigten ansässig. Die größte Bonner UNO-Einrichtung ist das Sekretariat der Klimarahmenkonvention (UNFCCC). Jüngster Neuzugang ist das Büro für Technologie- und Investitionsförderung der Wirtschaftsorganisation UNIDO. Rund um die Vereinten Nationen sind neben Bundesbehörden und Einrichtungen der Entwicklungszusammenarbeit auch Wissenschaftsinstitutionen, Unternehmen und rund 150 internationale und international tätige Nichtregierungsorganisationen ansässig.

Weitere Informationen zur Klimakonferenz gibt es im Internet unter http://www.unfccc.int.

Weitere Informationen zum deutschen UNO-Standort Bonn gibt es unter http://www.bonn.de/@uno.

erschienen am: 2017-05-09 im europaticker
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