EU-Taxonomie: NRO verklagen EU-Kommission wegen waldschädlicher Bewertungskriterien

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EU-Taxonomie: NRO verklagen EU-Kommission wegen waldschädlicher Bewertungskriterien

Nachdem mehrere NRO die EU-Plattform für nachhaltige Finanzen aus Protest verlassen haben, folgt wenige Tage später schon der nächste Paukenschlag: NRO aus sieben EU-Ländern, darunter Robin Wood aus Deutschland, verklagen die EU-Kommission wegen aus ihrer Sicht rechtswidriger Kriterien für Bioenergie- und Forstwirtschaftsprojekte in der EU-Taxonomie.

© Rosina Kaiser
23.09.2022: Die NRO bemängeln, entgegen klarer Bestimmungen in der Taxonomie-Verordnung seien die Bewertungskriterien für diese Sektoren unwissenschaftlich, nutzlos für die Eindämmung des Klimawandels, schädlich für die biologische Vielfalt und somit als Nachhaltigkeitskriterien nicht nur ungeeignet, sondern kontraproduktiv – ein klarer Verstoß gegen den Zweck der Taxonomie.

Global Nature Fund und OroVerde unterstützen die Klage. Unter anderem kann das Verbrennen von Holz nur dann nachhaltig sein, wenn es sich um nicht sinnvoller verwertbare Holzreste handelt, z.B. aus defekten Möbeln oder altem Bauholz. Die Kriterien der EU-Taxonomie verhindern jedoch nicht, dass zusätzliche Rodungen stattfinden, um aus den geschlagenen Bäumen direkt Brennholz oder Holzpellets herzustellen. Dies erhöht den Nutzungsdruck auf Wälder, vermindert die Bindung von CO2 in Holz und Böden und stellt eine Gefahr für die Biodiversität von Wald-Ökosystemen dar.

Global Nature Fund und OroVerde beschäftigen sich in ihrem gemeinsamen Projekt "Investments für den Wald- und Biodiversitätsschutz" insbesondere mit den Wald-Kriterien in der EU-Taxonomie und werden im Rahmen einer Marktanalyse zudem ausgewählte Investment-Beispiele näher betrachten und vorstellen.

Autor: OroVerde/GNF
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