Auf dem Weg zu einem nachhaltigen Finanzwesen – Kommission legt EU-Klimataxonomie vor, Biodiversitätstaxonomie wird folgen

News im Rahmen der Europäischen Business & Biodiversity Kampagne

 

Auf dem Weg zu einem nachhaltigen Finanzwesen – Kommission legt EU-Klimataxonomie vor, Biodiversitätstaxonomie wird folgen

Die Europäische Kommission legt mit der Taxonomie das weltweit erste System zur einheitlichen Klassifizierung nachhaltiger Wirtschaftsaktivitäten vor. Diese höhere Transparenz soll die Grundlage für mehr Investitionen in nachhaltige Wirtschaftsaktivitäten bilden und Anlegern erleichtern, ihre Investitionen auf nachhaltige Technologien und Unternehmen umzustellen.

© Pixabay
23.06.2021: Mit dem europäischen Grünen Deal hat die Europäische Kommission eine ambitionierte Wachstumsstrategie vorgelegt. Sie soll Europa bis 2050 klimaneutral machen und das Naturkapital und die Biodiversität der EU schützen, erhalten und verbessern. Für die Zielerreichung werden der Kommission zufolge private Investitionen von 350 Milliarden Euro jährlich erforderlich. Ein entscheidendes Element zur Lenkung von Kapitalströmen stellt die EU-Taxonomie dar.

Die EU-Taxonomie richtet sich an Finanzmarktteilnehmer, die nachhaltige Finanzprodukte anbieten, ebenso wie realwirtschaftliche Unternehmen, welche unter Offenlegungspflichten fallen sowie Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern, die kapitalmarktorientiert oder als Banken und Versicherungen tätig sind. Der am 21. April veröffentlichte Delegierte Rechtsakt legt technische Bewertungskriterien vor, anhand derer bestimmt werden soll, welche Tätigkeiten einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung von zwei der in der Taxonomie-Verordnung festgelegten Umweltziele leisten: a. Klimaschutz und b. Anpassung an den Klimawandel. Für die vier weiteren Umweltziele werden in den kommenden Monaten ebenfalls technische Bewertungskriterien erarbeitet. Die vier weiteren Umweltziele lauten:
  • c         Die nachhaltige Nutzung und Schutz von Wasser- und Meeresressourcen;
  • d        Der Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft;
  • e         Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung;
  • f          Der Schutz und Wiederherstellung der Biodiversität und der Ökosysteme.
Neben der Klimataxonomie hat die Kommission auch einen Richtlinienvorschlag zur Nachhaltigkeitsberichterstattung der Unternehmen (Corporate Sustainability Reporting Directive – CSRD) veröffentlicht. Dieser Vorschlag soll die Vergleichbarkeit der Nachhaltigkeitsberichterstattung der Unternehmen erhöhen und einem breiteren Publikum verlässliche Angaben zum Thema Nachhaltigkeit zur Verfügung stellen. Das gesamte Maßnahmenpaket der EU wird Auswirkungen auf Finanzmarktakteure und Unternehmen haben. Wie die Akteure mit diesen neuen Anforderungen umgehen können und welche Potentiale dies für nachhaltige Investitionen hat, analysiert der GNF gemeinsam mit OroVerde in einem neuen Projekt.

GNF und OroVerde nutzen EU-Taxonomie als Hebel zur Stärkung von nachhaltigen Waldinvestitionen

Der Global Nature Fund möchte gemeinsam mit OroVerde in einem vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) und dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) geförderten Projekt, einen Beitrag zur Erhöhung der Transparenz im Markt für Waldinvestments leisten. Dazu erstellen die Projektpartner eine Marktübersicht für in Deutschland angebotene Investments in den Wald- und Biodiversitätsschutz vor dem Hintergrund der EU-Taxonomie. Fallstudien ermöglichen zudem ein detaillierteres Verständnis von den Investments, ihrer Wirkung und Umsetzung vor Ort.

Im direkten Austausch mit Anbietern und anderen Experten sollen die Anwendung der Taxonomie inklusive Schwächen und Herausforderungen diskutiert und Lösungsansätze entwickelt werden. Ein Format für den Austausch sollen Runde Tische sein. Auf Basis der Marktübersicht, der Fallstudien, dem Austausch mit Anbietern und anderen Experten entwickeln GNF und OroVerde Empfehlungen für Finanzmarktakteure und Regulierer.

Weitere Informationen zum Green Deal und der EU-Taxonomie und CSRD erhalten Sie hier.

Mehr über das Projekt Investments in den Wald- und Biodiversitätsschutz finden Sie hier.

Kontakt

Global Nature Fund (GNF)
Internationale Stiftung für Umwelt und Natur
Andrea Reuter, Projektmanagerin Unternehmen & Biodiversität
Kaiser-Friedrich-Str. 11
53113 Bonn
Tel.: +49 228 184 86 94 14
E-Mail: reuter@globalnature.org
Website: www.globalnature.org
 
OroVerde
Die Tropenwaldstiftung
Jan Ohnesorge
Burbacher Straße. 81
53129 Bonn
Tel.: +49 228 242 90 0
E-Mail: johnesorge@oroverde.de
Website: www.oroverde.de

Autor: Global Nature Fund (GNF)
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