Groß denken für kleine Tiere: Insekten brauchen intakte Landschaften

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Groß denken für kleine Tiere: Insekten brauchen intakte Landschaften

Zum Nationalen Forum zur Biologischen Vielfalt in Berlin veröffentlichen der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) und der Wissenschaftliche Beirat für Biodiversität und Genetische Ressourcen (WBBGR) eine gemeinsame Stellungnahme zum Schutz der Insekten in Deutschland.

Die beiden Räte betonen darin die Bedeutung der Insektenfauna für Natur und Mensch. Sie fordern, das von der Bundesregierung geplante Aktionsprogramm zum Insektenschutz flächenwirksam auszugestalten, und geben dazu zahlreiche konkrete Empfehlungen.

„Die dramatische Abnahme der Insekten in Deutschland ist inzwischen klar belegt. Sie ist insbesondere eine Folge der derzeitigen Formen der Landnutzung mit ihren vielen schädigenden Auswirkungen auf die Natur", erläutert Prof. Manfred Niekisch, stellvertretender Vorsitzender des SRU. „Maßnahmen zum Schutz von Insekten müssen daher prioritär bei der Landwirtschaft ansetzen, um großflächig wirksam zu werden. Dazu zählt eine Stärkung des integrierten Pflanzenschutzes und damit die Reduzierung des Einsatzes von Pflanzenschutz- und Düngemitteln."

„Die anstehende Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU bietet eine wichtige Chance für erfolgreiche Maßnahmen im Insektenschutz", betont Prof. Peter Feindt, Vorsitzender des WBBGR. „Insbesondere sollte es darum gehen, die flächenbezogenen Direktzahlungen stärker mit Landschaftsvielfalt zu verknüpfen. Grundsätzlich muss mehr Geld für standortangepasste Maßnahmen in den Betrieben und für die Koordination einer insektenfreundlichen Landschaftsgestaltung in den Regionen zur Verfügung stehen." Maßnahmen sollten dabei so ausgestaltet werden, dass sie sowohl dem Insektenschutz dienen als auch die Landwirtinnen und Landwirte für eine naturverträglichere Landwirtschaft stärker entlohnen. Die beiden Räte sprechen sich dafür aus, als wichtigen Bestandteil eines wirksamen Programms zum Insektenschutz ein bundesweit abgestimmtes Monitoring einzuführen. Dieses muss die Bestandsentwicklung dokumentieren und Rückschlüsse auf die Ursachen von Veränderungen zulassen.

Zur Stellungnahme des SRU und des WBBGR mit diesen und weiteren Empfehlungen: „Für einen flächenwirksamen Insektenschutz"

Quelle: Pressemitteilung SRU, 10.10.2018
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