EU-Biodiversitätsstrategie bis 2030: Unternehmensengagement fördern, Schutzgebiete und Ökolandbau ausweiten

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EU-Biodiversitätsstrategie bis 2030: Unternehmensengagement fördern, Schutzgebiete und Ökolandbau ausweiten

Die EU-Kommission hat mit ihrer kürzlich veröffentlichen EU-Biodiversitätsstrategie anspruchsvolle Ziele ausgegeben.

© Wolfgang Borchers / Pixabay
Autor: Global Nature Fund
 
Zusammen mit der neuen Strategie „Vom Hof auf den Tisch" (From Farm to Fork) für ein faires, gesundes und umweltfreundliches Lebensmittelsystem soll Folgendes bis zum Jahr 2030 erreicht werden:
  • ein rechtsverbindlicher Schutz von mindestens 30 Prozent der Land- und Meeresflächen in der EU, davon ein strenger Schutz von mindestens einem Drittel dieser Gebiete.

  • die Reduktion des Einsatzes von Düngemitteln um 20 Prozent.

  • Landschaftselemente mit großer Vielfalt wie Hecken oder Teiche auf mindestens 10 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche.

  • die Ausweitung des Ökolandbaus auf mindestens 25 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen der EU.

  • die Reduktion des Einsatzes chemischer Pestizide um 50 Prozent.
Die Kommission möchte einen tiefgreifenden Wandel hin zu Erhalt und Wiederherstellung von Ökosystemen unter anderem durch eine finanzielle Ausstattung von 20 Milliarden Euro pro Jahr für den Naturschutz erreichen.


Business for Biodiversity

Das Engagement von Unternehmen für die Biologische Vielfalt soll weiter erhöht und der Wert des Naturkapitals in staatliche und unternehmerische Entscheidungsprozesse integriert werden. Zudem sollen naturbasierte Lösungen gefördert werden – insbesondere mit Blick auf die Umsetzung der Klimapolitik.

Die Kommission weist in der Biodiversitätsstrategie explizit auf ihre Initiative zu Corporate Governance hin, die 2021 vorgestellt wird. Darin soll sichergestellt werden, dass Unternehmen neben menschenrechtlichen Aspekten auch ökologische Sorgfaltsplicht und -prüfung entlang der Wertschöpfungskette vornehmen. Auch bei der anstehenden Überprüfung der Berichtspflichten von Unternehmen im Rahmen der Richtlinie über die Angaben nichtfinanzieller Informationen sollen die Qualität und der Umfang der Angaben mit Blick auf die biologische Vielfalt verbessert werden.

Kritik an der Strategie kam erwartungsgemäß vom Bauernverband, während Umweltverbände die Zielsetzung positiv bewerten. Allerdings gibt es Zweifel, ob die Ziele tatsächlich umgesetzt werden und sich die gemeinsame Agrarpolitik an diesen Vorgaben ausrichtet.

Die Ziele sind noch nicht verbindlich, EU-Parlament und EU-Rat müssen noch zustimmen.

Download des EU-Strategiepapiers
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