Eine wirkliche Reform ist überfällig!

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Eine wirkliche Reform ist überfällig!

In einem Positionspapier bewertet die Kommission Landwirtschaft am Umweltbundesamt (KLU) die aktuelle GAP 2015-2020, sowie die Vorschläge der Kommission.

Die EU-Kommission hat im vergangenen Jahr Vorschläge für die Gestaltung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) nach 2020 vorgelegt. In einem neuen Positionspapier bewertet die Kommission Landwirtschaft am Umweltbundesamt (KLU) die Ausrichtung und die aktuellen Vorschläge zur GAP 2015-2020.

Die KLU kritisiert den Versuch, das bestehende Zwei-Säulen-System der GAP weiterhin zu erhalten und die GAP somit nur symbolisch zu korrigieren. Sie fordert eine gezielt Förderung für die Umstellung landwirtschaftlicher Betriebe auf eine nachhaltigere und klimaangepasste Bewirtschaftung und eine angemessene Honorierung ökologischer Leistungen der Landbewirtschaftung. Erforderlich sei eine wirkliche Neuausrichtung der Gemeinsamen Agrarpolitik.

Die KLU fordert unter anderem:
  • - eine GAP und Agrarhandelspolitik, die Marktbedingungen schafft, welche Sozial- und Umweltdumping in der gesamten Produktionskette ausschließen.
  • - die Förderung von Nutzungsverfahren für Grünland, die eine kostendeckende Bewirtschaftung bei gleichzeitigem Erhalt einer artenreichen Flora ermöglichen.
  • - den Ausbau grüner Infrastruktur, indem die GAP-Mittel wesentlich stärker als bisher zur Schaffung und Pflege von Biotopverbünden in Agrarlandschaften eingesetzt werden.
  • - den Einsatz von Pestiziden zu reduzieren und Düngemittel bedarfsgerecht anzuwenden, um negative externe Effekte zu vermeiden.
Positionspapier: Reform der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik

Auch die Organisationen Global Nature Fund und Bodensee-Stiftung, Solagro und agoodforgood, Fundación Global Nature Spain und IST Instituto Superior Técnico - Universidade de Lisboa haben 2018 im Rahmen des Projekts Food & Biodiversity ein Positionspapier mit Forderungen zur Stärkung der Biodiversität in der künftigen Gemeinsamen Agrarpolitik veröffentlicht. Das Papier enthält umfangreiche Vorschläge und Empfehlungen zur Verbesserung des "Greening" der GAP und zur Entwicklungspolitik des ländlichen Raums (zweite Säule der GAP).
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