Kampf der Sommerhitze – Stadt Wien als Vorreiter bei Fassadenbegrünung

News im Rahmen der Europäischen Business & Biodiversity Kampagne

 

Kampf der Sommerhitze – Stadt Wien als Vorreiter bei Fassadenbegrünung

Natürliche Klimaanlagen: Pflanzen als Schutz gegen das Aufheizen der Innenstadt und aktiver Beitrag zur Lebensqualität in Wien

© Wiener Wasser, Novotny
Eis essen, baden oder im Schanigarten sitzen – der Sommer in Wien hat viele wunderbare Seiten. In den letzten Jahren jagt ein Rekord-Sommer den nächsten und es entstehen immer häufiger so genannte städtische Hitzeinseln („Urban Heat Islands"). Die Stadt Wien wirkt diesem Phänomen mit städtebaulichen Maßnahmen entgegen und fördert die Errichtung begrünter Fassaden, Dächer und Innenhöfen: „Die Stadt Wien nimmt hier eine wichtige Vorreiterrolle im Kampf gegen die Folgen der klimawandelbedingten Hitzewellen ein", erklärt Umweltstadträtin Ulli Sima.

Um die Hitze in der Stadt deutlich abzumindern, geht Wien aber mit gutem Beispiel voran und setzt unter anderem auf Fassadenbegrünungen an den Zentralen von MA 48 und MA 31. „Die begrünten Fassaden, Dächer und Innenhöfe regulieren das städtische Mikroklima. Das verbessert das Arbeitsklima in den Büros, weil die Räume im Sommer länger kühl bleiben. Denn eine Grünwand mit 850 m² Fläche kühlt an einem heißen Sommertag in etwa so viel wie 75 Klimageräten mit 3000 Watt Leistung und acht Stunden Betriebsdauer. Außerdem werden Verkehrsgeräusche deutlich vermindert und die Pflanzen filtern Schadstoffe aus der Luft und erzeugen wertvollen Sauerstoff", so Umweltstadträtin Ulli Sima. Die Pflanzen an den Hauswänden nehmen nicht nur CO2 auf und geben Sauerstoff ab, sie "schwitzen" auch bei Sonneneinstrahlung. Dabei verdunstet das in der Pflanze gespeicherte Wasser und wird an die Umgebung abgegeben. So wird die unmittelbare Umgebung abgekühlt.

Grüne Fassaden bieten viele Vorteile

Fassadenbegrünungen bringen aber auch noch eine Reihe weiterer Vorteile: So bieten etwa begrünte Fassaden auch Lebensräume für Tiere in der Stadt – und sie erhöhen für Menschen die Lebens- und Aufenthaltsqualität in Stadtquartieren. Dauergrüne Rankpflanzen können im Winter einen Isolationseffekt besitzen und helfen Heizkosten zu sparen – und im Sommer schützen sie Fassaden vor starkem Aufheizen und mindern damit die Kühllasten. Eine durchdacht angelegte Pflanzenhülle ist überdies ein natürlicher Schutzschild gegen Schlagregen und UV-Strahlung und kann damit die Lebensdauer einer Fassade erhöhen.

Fassadenbegrünungen sind eine gute – aber nicht die einzige Möglichkeit, die Sommerhitze in der Großstadt zu mindern. Ein Überblick über die möglichen Maßnahmen wurde unter der Federführung der Wiener Umweltschutzabteilung – MA 22 im „Urban Heat Island Strategieplan Wien" (UHI-STRAT) erarbeitet. Wien ist damit eine der ersten Städte Europas, die dieses Thema nicht nur gemeinsam mit PartnerInnen aus der Wissenschaft und einigen anderen europäischen Städten erforscht, sondern auch gezielte Gegenmaßnahmen entwickelt hat und nun Schritt für Schritt umsetzt. Insgesamt werden im UHI-STRAT Wien rund 90 Maßnahmen beschrieben und deren Wirkungen, Synergien und Herausforderungen bei der Umsetzung dargestellt. Noch mehr Grünräume für die wachsende Stadt

Was den Effekt des lokalen Aufheizens deutlich reduziert, ist die großzügige städtische grüne Infrastruktur: Seien es Parks, landwirtschaftliche Flächen, Alleen, aber auch offene Wasserflächen. Daher ist es gerade in einer wachsenden Stadt wie Wien besonders wichtig, Maßnahmen zur Reduktion derartiger Urban Heat Islands zu setzen. Beispielhaft genannt seien die vielen neuen Parkanlagen, die „Wohnzimmer im Freien", die laufend errichtet werden. Ausgesprochen kühlend wirken aber auch die Erhöhung des Grünanteils in Straßen und Freiräumen mit Bäumen und Sträuchern, die bereits beschriebenen Fassadenbegrünungen, Dachbegrünungen und Dachgärten aber auch die Erhöhung des Anteils offener Gewässer in der Stadt bis hin zur Beschattung von Freiräumen und Wegen.

Quelle: Pressemitteilung Stadt Wien
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