Agrarlandschaften mit kleinen Feldern fördern Bestäubung durch Wildbienen

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Agrarlandschaften mit kleinen Feldern fördern Bestäubung durch Wildbienen

Ein internationales Forscherteam unter der Leitung der Universität Göttingen hat herausgefunden, dass in Agrarlandschaften mit kleinen Feldern mehr Wildbienen vorkommen als in Landschaften mit großen Feldern.

© Universität Göttingen
Viele Pflanzen, darunter Erdbeeren, Kirschen und Raps, sind für eine optimale Fruchtentwicklung auf bestäubende Insekten angewiesen. Von großer Bedeutung sind daher deren Lebensräume außerhalb der Felder wie Hecken oder Kalkmagerrasen. Oft ist es jedoch schwierig, das Vorkommen von wildlebenden Bestäubern zu erhöhen. „Wir haben untersucht, ob eine höhere Heterogenität der Anbauflächen durch kleinere Felder und mehr verschiedene Feldfrüchte einen positiven Effekt hat", so Annika Hass, Erstautorin und Doktorandin in der Abteilung Agrarökologie der Universität Göttingen. „Kleinere Felder führen zu mehr Feldrändern. Diese sind wichtig, da sie den Bestäubern Nistplätze und Blütenangebot bieten und auch zur Orientierung dienen können, sodass sie geeignete Lebensräume besser finden."

Überraschend war hingegen der starke Rückgang von Wildbienen in Landschaften mit vielen verschiedenen Kulturpflanzen. „Beim Anbau vieler unterschiedlicher Pflanzen in Agrarlandschaften spielt die Auswahl der Kulturen eine große Rolle", betont Prof. Dr. Teja Tscharntke, Leiter der Abteilung Agrarökologie und Co-Autor der Studie. „Ein höherer Anteil von besonders intensiv bewirtschafteten Kulturen kann sich negativ auf Bestäuber auswirken." Die Wissenschaftler schlussfolgern, dass die Heterogenität der Agrarlandschaften, wie sie durch kleine Äcker gefördert wird, die Bestäubung von Pflanzen stark begünstigen kann und in zukünftigen Agrarumweltmaßnahmen berücksichtigt werden sollte.

Veröffentlichung: Hass, Annika et al., 2018. Landscape configurational heterogeneity by small-scale agriculture, not crop diversity, maintains pollinators and plant reproduction in western Europe. Proc R Soc B 285, 20172242. https://doi.org/10.1098/rspb.2017.2242

Quelle: www.uni-goettingen.de
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